Die dritte Auflage 2015: MySQL – Das umfassende Handbuch

Die dritte Auflage 2015: MySQL – Das umfassende Handbuch

Nachdem wir im Dezember 2014 erfahren hatten, dass sich die Bestände der zweiten Auflage zu Ende neigen, ging es für uns Autoren an die Planung der dritten, aktualisierten Auflage des MySQL Buchs. Diese Auflage ist bereits unter dem neuen Verlagsnamen Rheinwerk Verlag am 25.05.2015 erscheinen.

Released or not Released: Eine Versionsgeschichte

Da MySQL kontinuierlich weiterentwickelt wird, stellt sich für uns immer die Frage, auf welche Version der beliebten Datenbankensoftware wir uns für das Schreiben festlegen sollen. Natürlich möchten wir so aktuell wie möglich sein, um die neuesten Features berücksichtigen zu können. Da es jedoch durchaus einige Jahre dauern kann, bis eine Developer-Version Produktivstatus erreicht und damit in die meisten Software-Repositories verfügbar wird, muss allerdings die Testversion schon soweit ausgereift sein, dass möglichst keine inkompatiblen Änderungen mehr eingeführt werden. Aus diesem Grund gibt es eben mehrere Faktoren, die wir bei der Auswahl einer Version für das Buch berücksichtigen müssen.

Um unsere Entscheidungen zu untermauern, betrachten wir die Release-Zyklen in den Release Notes auf der Webseite des Produkts. Die Entwicklung des neuen MySQL 5.7er Branches wurde von Oracle bereits im Frühjahr 2013 gestartet. Gleichzeitig wurde auch noch an der auch heute (Ende Juni 2015) noch offiziellen Version von MySQL 5.6 weiter entwickelt. Abgeleitet von der bisherigen Dauer eines GA-Releases, haben wir uns dann zuerst auf die Development-Version MySQL 5.7.5 Milestone 15 festgelegt. In einem nächsten Schritt, haben wir uns durch hunderte Seiten Release Notes gewühlt, um die gravierenden Änderungen und interessantesten neuen Features herauszuarbeiten.

Quelle: MySQL Artikel der englischsprachigen Wikipedia

Quelle: Wikipedia

Diese Aktualisierungen haben wir folge dessen in die Neuauflage des Buches eingearbeitet. Zwar waren die Änderungen dieses mal nicht so radikal wie von MySQL 5.5 auf 5.6 in der vergangenen Auflage. Dennoch gibt es einige Neuerungen, die eine starke Überarbeitung bestimmter Kapitel der dritten Auflage nötig gemacht haben. Selbstverständlich sind wir auch auf die vielen Anregungen, Ratschläge und auch Tipps eingegangen, die wir von aufmerksamen Lesern und Rezensenten erhalten haben. Wir möchten uns hier nochmal ausdrücklich bei allen Helfern bedanken, die dazu beitragen, dass unser Buch noch besser wird. Da das mitgelieferte Datenset ein sehr wichtiger Bestandteil des Buches ist, haben wir natürlich den gesamten Datenbestand neu erzeugt, die Konsistenzen überprüft und die Daten aktualisiert. Somit ist nicht nur die dritte Auflage stark überarbeitet, sondern auch das Datenset zum Testen erstrahlt in neuem Glanz.

In letzter Minute

Noch während des Schreibens kam das Milestone 16 Release MySQL 5.7.6 heraus, woraufhin wir alle neu eingeführten Änderungen erneut in das bestehende Manuskript eingearbeitet haben. Irgendwann ist jedoch Schluss und wir konnten nicht mehr länger mit Versionen spekulieren, um den Drucktermin nicht zu verpassen. Die MySQL Version 5.7.7 hat im April dann Release Candidate Status erreicht, was darauf hindeutet, dass keine gravierenden Änderungen mehr vor der GA-Version zu erwarten sind. Ich denke, dass wir das Timing trotzdem gut hinbekommen haben und somit ein sehr aktuelles Buch anbieten können.

Das Handwerk

Wir wurden schon öfter gefragt, wie denn eigentlich ein ganzes Buch entsteht. Entgegen manch einer Vermutungen arbeiten wir nicht mit Latex, sondern mit einer speziellen Formatvorlage, die uns der Verlag als Microsoft Word Plugin zur Verfügung stellt. Entgegen vieler Vorbehalte funktioniert das auch bei größeren Projekten, wie dem mehr als 800 Seiten starken Buch, sehr gut. Alle textuellen Inhalte, wie beispielsweise Kommandozeilenbefehle, Code-Snippets oder SQL-Beispiele werden von Hand mit den entsprechenden Format der Textvorlage formatiert und so gekennzeichnet. Grafiken und Screenshots gestalten wir selbst, die Referenzen von Textbausteinen, Bildern, Listings und weiteren Elementen werden ebenfalls manuell von uns gesetzt. Der Verlag fügt dann aus den einzelnen Kapiteln das gesamte Werk zusammen, hübscht die Grafiken auf und gibt dem ganzen einen einheitlichen Schliff. Natürlich werden die Texte auch lektoriert und durchlaufen ein mehrstufiges Fachgutachten.

Intern lesen wir alle unsere Kapitel mehrmals gegenseitig gegen und kommentieren die Änderungsvorschläge mit den üblichen Bordwerkzeugen von Word. Die Dateien selbst, die Bilder und Code-Beispiele versionieren wir ganz klassisch mit Subversion. Da wir alle Linux User sind, laufen sowohl die Windows-Maschine zum Schreiben, als auch mehrere Debian- und Ubuntu-Maschinen virtualisiert in VirtualBox. Somit haben wir eine sehr flexible Testumgebung, auch für die Szenarien, die mehrere Rechner benötigen, wie beispielsweise die Replikation. Das eingesetzte Datenbankenmanagementsystem ist logischerweise die MySQL Community Edition, meistens parallel in verschiedenen Versionen. Zum editieren und Testen der SQL Skripte verwenden wir natürlich auch die Workbench. Für das Erzeugen des Datensets verwenden wir Stored Procedures und PHP Skripte.

Da wir geografisch für österreichische Verhältnisse weit entfernt voneinander arbeiten, kommunizieren wir hauptsächlich über Email und haben regelmäßige Skype Konferenzen. Für die interne Dokumentation verwenden wir eine WikkaWiki Instanz.

Danke!

Wir freuen uns auch bei der dritten Auflage über umfangreiches Feedback und hoffen, dass wir viele neue Leser erreichen und für MySQL und seine Vielseitigkeit begeistern können! Sie erhalten das Buch im gut sortierten Buchhandel, direkt beim Rheinwerk Verlag (versandkostenfrei) und natürlich auch bei den Großen.

Virtuelle Maschinen – Die perfekte Testumgebung

Wer sich richtig mit MySQL auseinandersetzen möchte muss natürlich alles ausprobieren, an jeder Schraube drehen und jede Detaileinstellung testen. Da intensive Tests nicht an einem Produktivsystem durchgeführt werden sollten, bietet es sich an auf eine virtuelle Umgebung auszuweichen, die vom eigentlichen System abgekapselt ist. Eine solche Testumgebung lässt sich sehr leicht mit der kostenlosen Software VirtualBox realisieren, die in diesem Beitrag vorgestellt wird.

Weiterlesen